Meteorit Pallasit Brahin – Belarus

Der Brahin-Meteorit ist als Pallasit klassifiziert, eine Art Steineisenmeteorit. Er wurde erstmals 1807 in einem Gebiet in der Nähe der Stadt Brahin in Weißrussland entdeckt. Das Fallfeld des Meteoriten misst etwa 15 Kilometer in der Länge und 3 Kilometer in der Breite und wird vom Fluss Dnjepr durchquert. Der Fund wurde von Anwohnern gemacht, die Metallfragmente mit einem Gewicht von 80 und 20 Kilogramm fanden. Die ersten Proben wurden anschließend an Wissenschaftler übergeben, die sie als Meteoritenmaterial identifizierten. Im 19. und 20. Jahrhundert wurden weitere Funde größerer Fragmente des Brahin-Meteoriten gemeldet, wobei die größten Stücke bis zu mehreren hundert Kilogramm wogen. Das Gesamtgewicht der gefundenen Fragmente wird auf etwa 1050 Kilogramm geschätzt.

Struktur

Pallasite zeichnen sich dadurch aus, dass sie sowohl metallische als auch silikatische Bestandteile in etwa gleichen Anteilen enthalten.

• Metallische Komponente: besteht hauptsächlich aus Eisen und Nickel. Die Metallmatrix setzt sich aus den wichtigsten Legierungen zusammen:
• Taenit ist eine nickelhaltige Legierung (35-50 % Ni) und zeichnet sich durch seine hohe Härte und sein silbrig glänzendes Aussehen aus.
• Kamazit ist eine eisenreiche Legierung (typischerweise 90-95 % Fe) mit einem im Vergleich zu Taenit geringeren Nickelgehalt (5-10 % Ni). Diese Legierung hat typischerweise eine silbergraue Farbe und einen metallischen Glanz. In Meteoriten bildet sie oft breite Bänder, die auf Schnittflächen gut sichtbar sind. Kamazit ist weicher als Taenit und bildet zusammen mit Taenit die grundlegende Strukturkomponente der metallischen Phase von Eisen-Nickel-Meteoriten.
• Olivine: Minerale, die hauptsächlich aus Forsterit und Fayalit bestehen. Die Olivine im Brahin-Meteoriten sind oft groß, klar und schön durchscheinend, was ihren ästhetischen Wert noch erhöht. Sie sind typischerweise von grüner bis bräunlicher Farbe und von hoher Qualität, was sie für die Schmuckherstellung geeignet macht.

Herkunft

Der Brahin-Meteorit wird wie andere Pallasite als Fragment eines Objekts interpretiert, das sich in der Übergangszone zwischen dem Kern und dem Mantel differenzierter Planetesimale gebildet hat. Planetesimale sind kleine Körper, die sich früh im Sonnensystem gebildet haben und von denen einige möglicherweise die späteren Planeten hervorgebracht haben. Man geht davon aus, dass Pallasite, zu denen auch der Brahin-Meteorit gehört, Fragmente dieser Planetesimale sind, die einen Differenzierungsprozess durchlaufen haben, bei dem der metallische Kern vom silikatischen Mantel getrennt wurde.