Roher Bernstein – Sumatra, Indonesien
Fundort: Sumatra, Indonesien
Gewicht: 35,9g
Dimensionen: 5,2 x 5,2 x 2,2 cm
UV-aktiv
Kategorie: | Indonesien |
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Indonesischer Bernstein zeichnet sich durch seine einzigartige Farbvielfalt, sein geologisches Alter und die Seltenheit seiner Einschlüsse aus. Er gehört zu den relativ neu entdeckten Bernsteinvorkommen und hat in den letzten Jahrzehnten vor allem durch seltene blaue und grüne Varietäten an Beliebtheit gewonnen.
Herkunft
Indonesischer Bernstein stammt hauptsächlich von den Inseln Sumatra, Borneo (Kalimantan) und Sulawesi. Die bekanntesten Fundstellen liegen in der Provinz Aceh auf Sumatra. Sein geologischer Ursprung reicht ins Miozän zurück, also etwa 20 bis 23 Millionen Jahre.
Farben und optische Eigenschaften
Indonesischer Bernstein kommt in einer breiten Farbpalette vor. Am begehrtesten ist der blaue Bernstein, der unter UV-Licht oder direktem Sonnenlicht blau fluoresziert. Dieser Effekt wird durch aromatische Kohlenwasserstoffe hervorgerufen. Allerdings zeigt sich die blaue Farbe nicht in jeder Situation – sie ist unter UV-Licht oder bei direkter Sonneneinstrahlung am besten sichtbar. Grüner Bernstein ist seltener und erhält seine Farbe durch Spurenelemente und natürliche Oxidation. Rote und braune Varianten kommen häufiger vor und ähneln optisch dem baltischen Bernstein. Goldfarbener Bernstein ist klar und besitzt honiggelbe Töne.
Zusammensetzung und physikalische Eigenschaften
Die Härte des indonesischen Bernsteins liegt zwischen 2 und 2,5 auf der Mohs-Skala, was bedeutet, dass er relativ weich ist und leicht zerkratzt werden kann. Seine Dichte beträgt etwa 1,05 bis 1,10 g/cm³, weshalb er oft in Salzwasser schwimmt. Chemisch enthält er weniger Bernsteinsäure als baltischer Bernstein, was ihn unterscheidet.
Einschlüsse
Im Gegensatz zu dominikanischem oder burmesischem Bernstein findet man in indonesischem Bernstein nur sehr selten Insekteneinschlüsse. Häufiger sind pflanzliche Überreste wie Blattfragmente, Nadeln oder Harzbläschen. Luftblasen können interessante optische Effekte erzeugen. Gelegentlich finden sich auch Mikroorganismen. Die geologischen Bedingungen und das Alter dieses Bernsteins haben vermutlich nicht zugelassen, dass sich viele tierische Einschlüsse erhalten konnten.
Abbau
Der Abbau von indonesischem Bernstein erfolgt in tropischen Dschungelgebieten, oft in kohleführenden Sedimenten, meist in Handarbeit. Nach der Gewinnung wird der Bernstein geschliffen, poliert und entweder als Rohmaterial oder verarbeiteter Schmuck verkauft.
Indonesischer Bernstein ist in Asien, Europa und den USA beliebt. Sein Preis hängt von Farbe, Transparenz und dem Vorkommen von Einschlüssen ab. Blauer Bernstein ist der seltenste und teuerste. Grüner Bernstein ist ebenfalls selten, aber preislich moderater. Roter und goldfarbener Bernstein sind vergleichsweise häufiger und daher günstiger. Er wird hauptsächlich für Halsketten, Armbänder, Ringe und dekorative Objekte verwendet und oft mit Silber oder anderen Edelmetallen kombiniert.
Echtheit
Zur Überprüfung der Echtheit von indonesischem Bernstein gibt es verschiedene Methoden. Beim Salzwassertest schwimmt Bernstein in Salzwasser mit einer Dichte über 1,1 g/cm³. Unter UV-Licht fluoresziert blauer Bernstein blau und grüner häufig gelb. Erwärmt man echten Bernstein, verströmt er einen typischen Harzgeruch. Er fühlt sich warm und nicht klebrig an, anders als Plastikimitate, die oft kühl und sehr leicht sind.
Auf dem Markt gibt es viele Fälschungen. Häufig werden Plastikimitate oder Pressbernstein angeboten, der aus kleinen Fragmenten zusammengepresst wird. Diese Variante ist weniger wertvoll als natürlicher Bernstein. Eine weitere häufige Alternative ist Kopal – ein jüngeres Naturharz, das nur 1 bis 5 Millionen Jahre alt ist.